___ | Die vielfältige Zeitreise wird begonnen mit den Fahrzeugen die weder die Wehrmacht, noch die sowjetische Besatzungsmacht beschlagnahmte, wie die „Butter- und Brot-Autos“ von DKW und Opel oder die Motorräder der 20´er Jahre. Diese waren noch zu primitiv und nicht für den Gelände- und Fronteinsatz geeignet. |
Vom Fahrrad Ersatzreifen aus Vollgummi bis zur bereits im November 1945 beginnenden BMW-Produktion des in russischen Besitz übergegangene Eisenacher BMW-Werkes wird hier der mühselige Anfang der Fahrzeugindustrie in dieser Besatzungszone dargestellt. In dem Bereich sind auch die Fahrzeuge zu sehen, mit denen die Ostdeutsche begann, wie DKW-F8 und F9, sowie die Motorräder IFA DKW RT 125, BMW-R 35/2, IFA DKW B 350 und AWO 425 T.
Im Folgenden zeigt das Museum unter dem Motto „In der größten DDR der Welt, ein jeder ein Gefährt bestellt, geliefert nicht in jedem Falle, wollt Ihr sie sehen, wir haben sie alle.“ alles was in dieser Fahrzeuggruppe in der DDR hergestellt wurde.
Hier gibt es ein paar Kuriositäten für die Besucher, wie ein Fahrrad-Hilfsmotor mit Dieselbetrieb, mit einer einmaligen Motorentechnik oder auch den ersten 2-sitzigen Krankenfahrstuhl Piccolo-Duo der Firma Krause Leipzig. Weiterhin ist im Museum ein Fahrrad mit dem sehr seltenen Kratmo-Motor ausgestellt, um nur ein paar Beispiele an Raritäten zu nennen.
Natürlich wurden auch die Exponate aus den sogenannten „Bruderländern“ der DDR nicht vergessen. Die Importe aus der Tschechoslowakei, aus der Sowjetunion, Polen, Ungarn und Rumänien, die das Straßenbild der DDR bereicherten. Dabei werden auch Ausstellungsstücke gezeigt die nur bedingt oder nicht offiziell in die DDR eingeführt wurden. Zum Beispiel die 500ccm
OHV-Viertakt-Jawa mit einer Spitzengeschwindigkeit von ca. 150 km/h oder das Behelfsauto Velorex.
Es gibt auch eine beeindruckende Auswahl an Sonderfahrzeugen zu sehen. Hier kann man nicht nur den Regierungskrankenwagen (eine Tschaika-Krankenwagen-Sonderanfertigung) von dem ehemaligen Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht bewundern, sondern auch einen SIS 110W Repräsentationscabriolet, das auf Befehl Stalins gebaut wurde. Kein deutsches Museum verfügt über ein solches Exponat.
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Eine echte Escort-MZ als Begleitmotorrad bei DDR-Staatsbesuchen ist ebenfalls etwas sehr seltenes. |
Doch wer denk, das Museum hat nur „rollende Zeitzeugen“ der irrt. Die Fahrzeuge wurden mit weiteren Ausstellungsstücken in ihre Zeit gestellt. Beginnend mit der Mode der Zeit, aber auch Gebrauchsgegenstände, Arbeitsmittel, Reklamen, Literatur und andere Zeitdokumente wird versucht, dem Besucher einen Einblick in das Umfeld der Fahrzeuge zu geben.
Führungen:
Besucher, die sich intensiv mit der Fahrzeughistorie auseinandersetzten möchten, empfehlen wir an einer Führung teilzunehmen.
Dabei werden Geschichte und Geschichten einzelner Hersteller aber auch der Fahrzeuge geboten. Viele Dinge erkennt der Besucher erst mit einer Führung.
Führungen müssen unbedingt vorher telefonisch vereinbart werden. Ein positiver Effekt, sie sind im Eintrittspreis enthalten.
Die Führung kann auf Wunsch und Interesse bis zu 2 Stunden dauern.
Hinweis:
Auf Grund der begrenzten Personalkapazität sind Führungen nur im Rahmen unserer Möglichkeiten durchführbar. Bitte haben Sie dafür Verständnis.